GALINA (Weiblich)

Hallo liebe Menschen da draußen! Ich heiße Galina. Normalerweise spreche ich nicht mit Menschen und halte meinen Abstand so gut wie möglich. Natürlich ist dies hier im Tierheim nicht immer einfach, besonders in diesem eher kleinen Gelände, in dem ich lebe. Ich wurde irgendwo in den Samui-Bergen als wilder Hund geboren. Meine Familie und unsere Hundefreunde lebten weit weg von Menschen und gingen nur in die Nähe eines kleinen Bergdorfes, um nach Nahrung und Wasser zu suchen. Wir gingen oft mitten in der Nacht, wenn alle schliefen, und durchstöberten ganz leise die Mülleimer. Die meisten Nächte schlichen wir uns völlig unbemerkt von den Menschen ins und aus dem Dorf. Mehrmals haben wir es tagsüber versucht, aber sobald uns jemand gesehen hat, haben sie uns verjagt. Ich denke, die Dorfbewohner hatten genauso Angst vor uns wie wir vor ihnen. Manchmal fühle ich mich eher wie ein wilder Wolf als wie ein Hund. Ich möchte nicht darüber sprechen, wie ich hier her gekommen bin, das ist eine Erinnerung, die ich tief in mir verborgen habe. Tatsache ist, dass ich jetzt ein Tierheimhund bin und mich auf bestimmte Weise anpassen musste. Ich könnte mir nie vorstellen, mich von einem Menschen anfassen zu lassen, und ich schüttle oft ungläubig den Kopf, wenn ich andere Hunde sehe, die sich nach Aufmerksamkeit sehnen oder mit den Menschen herumspielen. Ich lasse sie nur nahe kommen, wenn sie Dosenfutter auf einem Löffel verteilen, oft mit bunten Pillen darin. Ansonsten halte ich einen Sicherheitsabstand. Gibt es jemanden da draußen, der sich vorstellen könnte, eine Patenschaft für einen wilden Wolf wie mich zu übernehmen?

Julia aus Deutschland wird in Zukunft für mich sorgen. Recht vielen Dank!